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Stab für außergewöhnliche Ereignisse

Im Januar 2014 hat der Kreis Viersen die kreisangehörigen Gemeinden dazu aufgefordert, Stäbe für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) für den Fall von Großeinsatzlagen, Katastrophen und besonderen Gefahren für die Bevölkerung vorzuhalten, um den Schutz der Einwohner in der Stadt Tönisvorst vor den Auswirkungen dieser Ereignisse gewährleisten zu können. Dieser ist sieben Tage die Woche rund um die Uhr zum Schutz der Bevölkerung einsatzbereit.

Was genau ist ein SAE (Stab für außergewöhnlche Ereignisse)?

Einfach gesagt: Der SAE wird alarmiert, wenn Gefahr droht und beispielsweise für das gesamte Stadtgebiet konkrete Maßnahmen zum Schutz von Menschenleben ergriffen werden müssen – wie beim Austritt einer Gefahrstoffwolke bei einem Großbrand – oder viele Menschen evakuiert und im Tönisvorster Stadtgebiet versorgt und untergebacht werden müssen – wie es regelmäßig zum Beispiel bei Kampfmittelfunden im Kreis Viersen erforderlich ist.

Der SAE ist bei besonderen Gefahrenlagen für die Leitung aller Maßnahmen des Bevölkerungsschutzes im Stadtgebiet verantwortlich und koordiniert das Handeln aller Beteiligten um die Bevölkerung zu schützen.

Das heißt: Kräfte aus den ganz unterschliedlichen Verwaltungsbereichen können dann im Einsatzfall abteilungs-übergreifend vom SAE gebündelt zum Schutz der Bevölkerung sowie der Umwelt eingesetzt werden. Dazu gehört auch die Einbeziehung zusätzlicher Fachberater vom THW (Technischem Hilfswerk), dem DRK (Deutsches-Rotes-Kreuz), der Feuerwehr sowie einem Verbindungsbeamten der Polizei. Damit ersetzt der SAE die alltägliche Behördenstruktur durch eine besondere Aufbauorganisation. Dabei kommt dem SAE auch die Aufgabe zu, für die Warnung der Bevölkerung zu sorgen, gegebenenfalls ein Bürgertelefon einzurichten, die Presse zu informieren und – je nach Lage – für die Versorgung und Unterbringung Betroffener zu sorgen.

Im Falle der Stadt Tönisvorst stellt der SAE ebenfalls die Funktionsfähigkeit kritischer Infrastrukturen – wie Notarztdienst, Freiwillige Feuerwehr oder beispielsweise der Ordnungsbehörde – sicher. Der SAE sorgt auch dafür, dass die Verwaltung funktionsfähig bleibt und so die Bearbeitung wichtige Anträge und Versorgung der Bevölkerung gewährleistet ist. Dabei arbeitet der SAE eng mit der Führungsgruppe der Stadt Tönisvorst zusammen, in der alle Einsatzangelegenheiten vor Ort gebündelt werden.

Wie kommt es zur Alarmierung des SAE?

Der Bürgermeister, seine Stellvertreter, sowie der Leiter des Bevölkerungsschutzes können den SAE über die Leitstelle des Kreises Viersenalarmieren, sobald eine besondere Gefahrenlage beziehungsweise eine größere Einsatzlage die zentrale Leitung von Gefahrenabwehrmaßnahmen erfordert.

Ebenso wird der SAE alarmiert, wenn der Kreis Viersen in einem Katastrophenfall oder einer Großeinsatzlage, die das gesamte Kreisgebiet betrifft, einberufen wird, um die Kommunikationsschnittstelle zwischen Kreis und Stadt sicherzustellen.

Beispielszenarien:

  • Großeinsatzlagen
  • Katastrophen
  • Großbrände
  • Technische Hilfeleistungen größeren Umfanges
  • Personensuchen
  • Großveranstaltungen
  • Unwetterlagen
  • Massenanfälle von Verletzten
  • Kampfmittelfunde
  • Kernkraftwerksunfälle im In- und Ausland
  • Freisetzung von Gefahrstoffen (Chemisch, Biologisch, Radiologisch, Nuklear, Explosiv)
  • Ausfall der Energie- oder Wasserversorgung in größeren Bereichen
  • Ausfall der Informations- und Kommunikationstechnik
  • Ölunfälle
  • Hochwasser
  • Sturmschäden (Unwettermodul)
  • Großunfälle im Schienen und Straßenverkehr
  • Epidemie / Pandemie
  • Tierseuchen
  • Lebensmittelvergiftungen größeren Ausmaßes
  • Umweltstörungen größeren Ausmaßes
  • Mitwirkung bei Sonderlagen der Polizei
  • Führungs- und Leitungsunterstützung für andere Behörden
  • Internationale Spannungslagen
  • Verteidigungsfall

(diese Aufzählung ist nicht abschließend)

Welche Funktionen werden in einem SAE abgebildet?

Ständige Mitglieder des Stabes sind der Fachbereichsleiter A und der Leiter Bevölkerungsschutz als Leitung des Stabes, sowie die Fachbereichsleiter*innen B, C und D. Die Leiterin Bevölkerungsinformation (Pressesprecherin), sowie der Leiter der Abt. 5 – Sicherheit und Ordnung sind natürlich ebenfalls immer mit vertreten. Nach der jeweiligen Lage können dann weitere Abteilungsleiter*innen, sowie die Fachberater und Verbindungsbeamten der Einsatzorganisationen hinzugezogen werden. Der Bürgermeister steht oberhalb des Stabes an der Spitze und übernimmt die politisch gesamtverantwortlichen Entscheidungen.

Grafik: Aufbau des Stabes für außergewöhnliche Ereignisse

Koordinierungsgruppe als "Backoffice" des Stabes

Damit der SAE - vergleichbar mit einem komplexen Uhrwerk, bei dem jedes Zahnrad in das andere greifen muss - reibungslos über mehrere Tage funktionieren kann, braucht dieser Unterstützung. Dazu gibt es die sogenannte „Koordinierungsgruppe (KGS)“ im SAE. Deren Aufgaben reichen von der Erstellung eines gemeinsamen Lagebildes über die Sicherstellung der Kommunikation bis hin zur sicheren Dokumentation aller Entscheidungen im Stab.

Kontakt

Philipp Sieben

Fachbereichsleiter A

Telefon:
02151/999160
Telefax:
02151/999311
E-Mail:
philipp.sieben@toenisvorst.de

Tim Eikelberg

Leiter Bevölkerungsschutz

Telefon:
02151/999447
Telefax:
02151/999311
E-Mail:
Tim.Eikelberg@toenisvorst.de