Inhalt
Historisches
Friedhof ---- Aktuelles ---- Was tun im Trauerfall ---- Historisches
Historisches, Wissenswertes, Anekdoten
Unsere Friedhöfe haben eine jahrhundertelange und teils bewegte Geschichte hinter sich. Im Folgenden haben wir versucht die wichtigsten Eckdaten aufzuzeigen. Über Ergänzungen aus der Bevölkerung und vielleicht sogar alte Fotos aus dem Familienbesitz würden wir uns freuen und diese einarbeiten. Wenden Sie sich gerne an das Team der Friedhofsverwaltung.
Vorst
Bei dem ersten Vorster Friedhof handelte es sich um einen „Kirchhof“, dem damaligen Rektor der Vorster Kirche, Herrn Conrad von Hüls, wurde es vom Erzbischof Friedrich Sarwerden von Köln im Jahr 1380 gestattet, einen Friedhof neben der Kirche anzulegen und einzuweihen. Bis dahin waren die Vorster auf den Kempener Friedhof angewiesen, der weit entfernt war. Dieser Kirchhof wurde bis zum 1. Mai 1848 benutzt.
Im Jahre 1838 ordnete dann die preußische Regierung die Anlegung neuer Friedhöfe außerhalb der Ortschaften an. In Augenschein wurde damals schon der Bereich des jetzigen Friedhofes an der Anrather Str. genommen. Dort sollte ein Bereich in der Größe von zwei Morgen (ca. 5000 qm), eingefasst mit einer sechs Fuß hohen Mauer, zum Friedhof gestaltet werden. Zusammen mit einem geplanten Leichenhaus sollte die Gemeinde dafür 1 400 Taler bezahlen. Dies lehnte der damalige Bürgermeister Seulen ab. Die Vorster waren sowieso der Meinung, der alte Kirchhof genüge völlig und der neue Friedhof läge viel zu weit draußen.
Nachdem der Landrat jedoch auf Erledigung drängte, wurde der Friedhof aus Kostengründen auf 1,5 Morgen beschränkt, die einfassende Mauer, von der heute noch Reste erhalten sind, wurde lediglich vier Fuß hoch und der Bau des Leichenhauses wurde zunächst verschoben.
So wurde der neue, jetzige Friedhof, am 19. März 1841 eingeweiht. Die erste Bestattung fand jedoch erst am 01. Mai 1842 statt. Als erste Verstorbene setzte man Frau Maria Agnes Beusch geb. Spönnen bei, die Gattin des Postboten Peter Franz Beusch.
Die Leichenhalle wurde in Verbindung mit einer Kapelle letztlich erst im Jahr 1971 errichtet.
Im Jahr 1981 wurde der bis dahin katholische Friedhof an die Stadt Tönisvorst verkauft und damit zum kommunalen Friedhof.
(Quelle: „Vorst Aus der Geschichte einer Gemeinde, Autor: Franz Dohr, Herausgeber: Pfarrgemeinde St. Godehardt, 1979)
Jüdischer Friedhof Vorst
In den 1860er Jahren wurde ein Friedhof am Strombusch (heutiger Gotthardusweg) angelegt, der nach 1861 bis 1938 belegt wurde. Die Grabsteine wurden Anfang der 1940er Jahre abgeräumt und sind nicht erhalten.
„Vor Anlegung eines eigenen Friedhofs nutzten die Vorster Juden die Begräbnisstätten in Anrath und Kempen. Während der NS-Zeit zu Beginn der 40er Jahre sind Grabsteine eingesammelt, abgeschliffen und für den Neubau der Leichenhalle des Gotthardus-Krankenhauses verwendet worden.“ (uni-heidelberg.de)
„Die Vorster Juden begruben ihre Toten zunächst in Anrath und Kempen, bis sie Anfang der 1860er Jahre einen eigenen, 1089 qm großen Friedhof am Strombusch einrichten konnte. 1940 war der Friedhof verwüstet, die Grabsteine wurden abgeräumt und verbaut.
Heute sind nur noch zwei Gedenksteine erhalten.“ (steinheim-institut.de)
Zwei Inschriften – die des einzigen, vermutlich erst nach Kriegsende gesetzten bzw. erneuerten Grabsteins sowie die eines Gedenksteins – sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert.
Die
Gemeinde Vorst
gedenkt
ihrer ehemaligen jüdischen
Mitbürger
St. Tönis
Urkundlich belegt ist, dass der Kölner Kurfürst Erzbischof Friedrich von Saarwerden - die Osterheide gehörte zum Amt Kempen und damit zum Kurfürstentum Köln - am 10. September 1380 die Erlaubnis zum Bau einer Kapelle mit Friedhof in der Osterheide erteilte. Dies ist die erste Erwähnung eines Friedhofes in St. Tönis. Reste des damaligen Kirchhofes finden sich noch heute rund um die Pfarrkirche St. Cornelius.
Am 2. November 1848 wurde dann der neue Friedhof an der Schelthofer Str. durch Pfarrer Simons eingeweiht. Eine Erweiterung um 3,5 Morgen erfolgt im Jahre 1890.
In Erinnerung an die Gefallenen des 1. Weltkrieges wird 1927 ein Kriegerdenkmal enthüllt.
1954 folgte der Bau einer Leichenhalle auf dem St. Töniser Friedhof.
Während des zweiten Weltkrieges wurden 1940 30 Gräber auf dem Friedhof zerstört.
Zum Gedenken an die Clemensschwestern, welche nach 117 Jahren aufopferungsvoller Tätigkeit in der Krankenpflege St.Tönis verlassen, wird 1967 auf der Schwesterngruft des Friedhofs eine Marienstatue errichtet.
Heute teilen sich die Stadt Tönisvorst und die kath. Kirchengemeinde St. Cornelius den St. Töniser Friedhof. Seit wann es diese Aufteilung gibt ist hier nicht bekannt.
(Quellen: „St. Tönis 1188 - 1969, Autor: Paul Wietzorek, Herausgeber: Stadt Tönisvorst, 1991; Internetauftritt des Heimatbund St.Tönis 1952 e.V.)
Jüdischer Friedhof St. Tönis
Der Friedhof in der Krefelder Straße wurde vermutlich vom 19. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts belegt. Er existiert noch als Grünfläche, sämtliche Grabsteine sind vor oder nach 1945 abgeräumt worden.
„Der 1455 qm große Friedhof der Juden in St. Tönis wurde während der NS-Zeit als Gartengrundstück genutzt, nach Kriegsende als Schuttabladestelle. 1961 wurde das Gelände wiederhergerichtet und gärtnerisch gestaltet und ein Gedenkstein gesetzt; Grabsteine haben sich nicht erhalten.“ (steinheim-institut.de)
Die Inschrift des zentral auf dem Begräbnisplatz stehenden Gedenksteins ist in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert:
Zum Gedenken anunsere jüdischen
Mitbürger, die auf
diesem Friedhof
und anderswo
ihre letzte Ruhestätte
fanden.
Gemeinde St. Tönis
Der mit einer Mauer umgebene Friedhof ist verschlossen und kann daher nur von außen eingesehen werden, Grabsteine und Grabstätten sind keine sichtbar.
(Quelle: www.kuladig.de)